Abgewählt

Für diesen Tag habe ich mich über 5 Jahre lang reingekniet. Der 9. Juni 2024 der Kommunalwahl brachte mir ein schlechtes Ergebnis und meine Herauswahl aus dem Fellbacher Gemeinderat ein. Vielen Dank euch allen, die ihr mir trotz allem jeweils 3 Stimmen gegeben habt! Trotzdem habe ich nun keine Chancen, wieder einzuziehen. Die Wahldauer 2019 bis 2024 war für mich einzigartig. Es hat mir viel Spaß gemacht in den Sitzungen und den Abendterminen zu verbringen. Außerdem habe ich jede Menge tolle Menschen kennengelernt. Und was mich auch beeindruckt hat, war der gegenseitige Respekt im Gremium, der hauptsächlich von Oberbürgermeisterin Gabriele Zull ausging.

Der Grund für meine Abwahl war vor allem meinem Schlenker zur Linkspartei geschuldet. Daran dachte ich zu keinem Zeitpunkt des Wahlkampfs. Die Aktivistinnen der Linken verziehen mir meinen Schritt nicht und SPD-Wählerinnen fremdelten mit mir. Selbst Grünen-Fraktionsvorsitzende Agata Ilmurzynska und Freie Wählerinnen-Nachwuchshoffnung Karin Ebinger wurden rausgewählt. Das wohl größte Problem war, daß viele Fellbacherinnen nicht wußten, wen sie wählen sollten, da sie niemand auf den Wahlzetteln kannten.

Drei Gründe für drei Stimmen

Ich bin der Stadtrat deines Vertrauens. Folgende Argumente für meine Wiederwahl am 9. Juni 2024 möchte ich dir hier nennen: die unvergleichliche und vielfältige Kulturlandschaft in unserem Fellbach liegt mir besonders am Herzen. Ich unterstütze hier mit meiner Mitgliedschaft verschiedene Vereine in der Kappelbergstadt, außerdem kandidiere ich für den zweiten Vorsitz beim Kunstwerk. Und ich besuche viele Kulturleckerbissen hier. Dann bin ich selbstverständlich für alle Maßnahmen zum Klimaschutz in der Stadt. Die Klimakatastrophe und die Flüchtlinge sind eine Folge des Kolonialismus, für den Westeuropa verantwortlich ist und der fortdauert. Und ich stehe für wirtschaftliche Kompetenz und Soziales, das eine und das andere gehen nicht getrennt. Fellbach ist angewiesen auf die Gewerbesteuer der 4000 Unternehmen hier. Und natürlich die Erzieherinnen und Pflegerinnen.

Diese Tage bekommst du die Wahlfahnen in den Briefkasten und kannst dann Briefwahl beantragen, falls du am 9. Juni verreist bist. Alle 32 Stimmen in Fellbach für den Gemeinderat und die SPD (ich bin auf Platz 6 und freue mich über deine 3 Stimmen) und 8 Stimmen für den Kreistag Rems-Murr und die SPD (hier bin ich auf Platz 4 und freue mich auch hier über 3 Stimmen von dir). Ansonsten sind wir auf dem Wochenmarkt und beantworten deine Fragen. Das geht auch telephonisch. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Rückblick auf die Wahl

Am 26.5.19 wurden der Genosse amokfisch in den Fellbacher Gemeinderat und Doktor Ronald Borkowski in den Kreistag Rems-Murr jeweils für die Linke gewählt. Der Erfolg ist mehreren Umständen geschuldet. Seit einem Jahr gibt es die monatliche Radiosendung “die Fellbächerin” von amokfisch in der herausragende Persönlichkeiten aus Fellbacher Politik und Kultur präsentiert werden. Dann natürlich diese Seite, die ursprünglich für die Linke in Fellbach gedacht war, aber längst darüber hinaus geht. Sie ist vor einem halben Jahr auf die Welt gekommen. Und 10 Jahre alt ist die Seite www.amokfisch.de mit ziemlich viel aus dem Leben von amokfisch: Gemälde, Gedichte, Erzähltöne, Musik, Texte, Versuche und mehr vom Künstler, um die 500 selbstgebastelte Einträge.

Die Leitung des Wahlkampfs in Fellbach hat mit viel Einsatz Ronald übernommen. Wir Linke hatten eine Wahlliste mit drei Vorschlägen: erster amokfisch, zweite Ingrid Stanimirov und dritter Ronald. Damit waren wir die kleinste Liste von 6 in Fellbach, die von unserem ehemaligen Stadt- und Kreisrat Christian Hinrichsen hatte vier Menschen. Es gab die CDU, die Freien Wähler/Freie Demokraten, SPD, Grüne, F2 für Fellbach (Christian) und Linke. Der Wahlkampfetat von uns Linken war Null. Wir gaben ein paar hundert Euro aus und nehmen keine Spenden von Unternehmen an. Die anderen außer F2 hatten viel zu viel Kohle und volle Listen (jeweils 32 Namen). Sie hatten alle Haushalte in der Stadt mit ihren Kandidierenden-Prospekten bestückt. Von uns gab es nicht einmal einen Prospekt. Diesen Nachteil hatten wir mit dem besten Wahlkampf aller 6 Listen Wett gemacht.

Wir hatten zwei prominente Gäste: Wolfgang Hoepfner, Regionalrat, Straßenbahnfahrer und Betriebsrat bei der Stuttgarter Straßenbahn (SSB) und Bernd Riexinger, Bundestagsabgeordneter und Bundesvorsitzender unserer Partei, der zum ersten Mal in Fellbach war. Dann hatten wir gut plakatiert und regelmäßig diese Dinger gepflegt. Die Zusammenarbeit mit der Fellbacher Zeitung lief auch reibungslos. amokfisch saß auf dem einzigen Podium, bei dem die Linke eingeladen war (es gab insgesamt vier Podiumsdiskussionen in der Stadt zur Wahl). Dann machten wir noch vier Infostände samstags je 3 Stunden vor dem Weltladen, da hatten wir eine hervorragende Ansprache und meine Zoo-Postkarte ging weg wie nix. Zu loben ist der Genosse Hans-Martin Fröscher aus Stetten, der sich hier reingekniet hat. Und wir haben uns zu viert (ich, Ingrid, Ronald und Hans-Martin) jede Woche in den 2 Monaten vor der Wahl getroffen. Soweit mein Bericht. Ich bin Genosse amokfisch und Armin Fischer.