Nein zum Bundeswehrkonzert in der Lutherkirche!

Das geplante Bundeswehrkonzert am 2. Dezember in der Lutherkirche in Fellbach veranlasste den DGB-Ortsvorstand Fellbach zu einem Offenen Brief mit dem zuständigen Pfarrer und Kirchengemeinderat und zu einem gemeinsamen Gespräch. Dieses fand am 21. November statt. In dem Offenen Brief und dem Gespräch brachte der DGB sein Unverständnis und seine Kritik zum Ausdruck, dass dieses Konzert in der Lutherkirche stattfindet.Der DGB brachte seine Vermutung zum Ausdruck, dass aufgrund der Proteste der Friedensbewegung in den letzten Jahren vor der Lutherkirche in Bad Cannstatt und der Leonhardskirche in Stuttgart-Mitte wahrscheinlich keine Kirchengemeinde mehr bereit war, ein Militärkonzert in ihrer Kirche durchzuführen. „Warum“ so fragt der DGB „muss es die Lutherkirche in Fellbach sein?“ Es ginge dem DGB „dabei nicht gegen Soldat*innen als Personen, sondern um den uniformierten Auftritt der Bundeswehr als Werbeveranstaltung in der Kirche.“

„Der DGB begrüßt es grundsätzlich, wenn Menschen in Kirchen zusammenkommen, um zu singen, zu musizieren und zu kommunizieren. Mehr als einen bitteren Beigeschmack löst es jedoch beim DGB aus, wenn die Lutherkirche für ein Konzert der Bundeswehr geöffnet wird.“Konzerte der Bundeswehr lenken ab von der Sinnlosigkeit der Kriegseinsätze der Bundeswehr. Sie sollen Militär – und Kriegseinsätze vergessen machen, überspielen oder gar noch rechtfertigen. Dafür soll die Atmosphäre der Lutherkirche, der drum herum stattfindende Weihnachtsmarkt und die Weihnachstimmung insgesamt genutzt werden. „Ausgeblendet werden dabei die Gräuel der Kriege, die todbringenden Waffenexporte und die horrenden Rüstungskosten, die im kommenden Jahr auf 50 Mrd. Euro steigen. Diese Gelder fehlen für dringende Lösung sozialer, bildungs- und gesundheitlicher Probleme. Musik und Kultur müssen dem Frieden und der Völkerverständigung dienen!“ so der DGB.

Es wachse die Zahl akuter Krisen, Konflikte und Kriegen nehmen zu. Die Ursachen sind vielfältig. Die Herausforderungen, vor der die Menschheit steht, sind groß. Die Lösungen nicht einfach. Doch Waffen und Gewalt sind nicht die Lösung der Probleme in der Welt. „Um das Leben der Menschen und das künftiger Generationen sicherer, sozialer, gerechter und ökologisch tragfähig zu gestalten, braucht es nachhaltige, friedliche Alternativen. Der DGB will Frieden schaffen ohne Waffen. Er sagt Nein zu Krieg und Militarismus. Bundeswehrwerbung hat weder in Schulen noch in Kirchen etwas zu suchen“, so der Vorsitzende des DGB Fellbach Dieter Keller.

Der DGB Fellbach ruft auf zur Beteiligung an der geplanten Protestkundgebung der Friedensbewegung am 2. Dezember um 18.30 Uhr bei der Lutherkirche.

Seebrücke

  Am Samstag, den 09.11.2019 – diesem historischen Datum – organisierte der Freundeskreis für Flüchtlinge – unterstützt durch die evangelische Kirchengemeinde Oeffingen und Fellbach – auf dem Wochenmarkt vor dem Fellbacher Weltladen einen Informationsstand zur Kampagne “SEEBRÜCKE – Sichere Häfen“. Hier konnten sich alle Bürger und Bürgerinnen über die Hintergründe des Bündnisses “SEEBRÜCKE – Sichere Häfen” informieren.

Ziel des ehrenamtlichen Engagements ist es, die Bürgerschaft und die lokale Stadtpolitik von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass die Stadt Fellbach sich ebenfalls zum „Sicheren Hafen“  erklärt.  Dazu gehören nach Ansicht der Fellbacher Aktivisten des Freundeskreises drei zentrale Forderungen:

  1. der Apell an die Bundesregierung, sich weiterhin verstärkt für die Bekämpfung der Fluchtursachen sowie für die Rettung geflüchteter Menschen im Mittelmeer einzusetzen.
  2. sich solidarisch zu erklären mit Menschen auf der Flucht, der Seenotrettung und den Zielen der SEEBRÜCKE. Seenotrettung ist Völkerrecht und kein Verbrechen.
  3. Sichere Häfen sind notwendig, um aus Seenot gerettete Menschen aufzunehmen, auch in Fellbach.

Trotz Kälte und zeitweiligen Regens wurde das Engagement des Freundeskreises an diesem Vormittag belohnt: insgesamt haben sich 105 Unterstützer mit ihrer Unterschrift den Forderungen an die lokale Politik angeschlossen. Es gab dabei nicht nur Zustimmung. Die Informationen und Aufklärung über die schreckliche Realität – nämlich dass täglich Menschen im Mittelmeer ertrinken –  haben jedoch vom Anliegen der Aktion überzeugt.

Bei der Seenotrettung geht es um nicht weniger als die humane Gesellschaft und ihre Werte: um Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Inzwischen haben sich bundesweit bereits 118 Städte und Gemeinden der Bewegung angeschlossen und sich zum “Sicheren Hafen“ erklärt – allein in Baden-Württemberg sind es 17 Orte, welche die Forderungen der SEEBRÜCKE bereits teilen. Informationen dazu findet man auf https://seebruecke.org/startseite/sichere-haefen-in-deutschland.“