16. Triennale Kleinplastik 2025

Die neue Kuratorin Doktorin Claudia Emmert und Zweitkuratorin Ina Neddermeyer stellten sich der Presse und dem Kuratorium vor. Bei der ganzen Veranstaltung geht es um eine Schau von kleinen Kunstobjekten, maximal einen Kubikmeter groß. Oberbürgermeister Friedrich-Wilhem Kiel (FDP) hat diese Erfolgsgeschichte 1980 ins Leben gerufen. Seitdem gibt es alle drei Jahre eine Leistungsschau (Triennale) in der Alten Kelter von Künstlerinnen aus der ganzen Welt. Diese Ausstellung hat Fellbach Weltruf in der Kunstlandschaft eingebracht.

Das Motto für die kommende Ausgabe ist: “Habitate. Über-Lebensräume”, womit klar wird in welche Richtung das Ganze geht. Um die Klimakatastrophe, Kriege, Pandemien, Einwanderung, Kolonialismus. 60 Objekte sind geplant, die anders als sonst präsentiert werden.

Claudia Emmert ist an der Alten Kelter aufgewachsen, hat am Friedrich-Schiller-Gymnasium Abitur gemacht, in Stuttgart studiert und dort über Wassily Kandinsky promoviert. Sie war dann unter Anderem Leiterin der Galerie der Stadt Fellbach. Seit 10 Jahren ist sie Direktorin des Zeppelin-Museums in Friedrichshafen, dem sie einen nachhaltigen Stempel aufgedrückt hat. Und sie ist im Deutschen Kulturrat.

Kosovo-Pakt

Wir waren neulich fünf Künstlerinnen aus Fellbach über den Kunstverein zu Besuch in Suhareke. Um das berühmte Fellbach-Haus dort bei uns bekannter zu machen, haben wir, angestoßen von Gerlinde einen Pakt geschlossen. Wir wollen eine Reisegruppe aus der Kappelbergstadt während des Festari im September 2024 in den Kosovo schicken und von der befreundeten Stadt Suhareke aus Ausflüge machen.

Unter dem Motto “das Fellbach-Haus: ein Leuchtturm in der Welt” wollen wir darstellen, welche bedeutenden Persönlichkeiten dieses Kulturzentrum hervorgebracht hat. Die Städte Fellbach und Suhareke können stolz darauf sein, was hier mit bescheidenen Mitteln in den letzten 20 Jahren nach dem Krieg geleistet wurde. Beispielhaft seien hier Marion Maiwald, Mejtim Bytyqi, Refki Gollopeni und Fadil Hamzaj genannt.

Wir, das sind Peter, Gerlinde, Hannelore, Helmut und ich, wollen im kommenden März eine Informationsveranstaltung im Rathaus-Foyer durchführen mit Essen und Diaprojektionen. Damit werden wir unsere große Reise bewerben. Wenn dich das interessiert, kannst du natürlich jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen https://www.kunstverein-fellbach.de/

Im Kosovo leben 2 Millionen Menschen. Die Hälfte davon arbeitet im Ausland, viele in Deutschland und der Schweiz. Die Kosovaren sind sehr gastfreundliche und fleißige Menschen. Und der Überfall auf die eigene Provinz durch die Serben wurde mit der Bombardierung Belgrads durch die NATO beendet. Seither sorgen die KFOR-Truppen für Ruhe. Der letzte Vorfall in Mitrovica wurde weltweit hochgekocht, ein kosovarischer Polizist und drei serbische Söldner kamen ums Leben. Ansonsten sind die Kriegsspuren allesamt beseitigt, damals waren alle Häuser zerstört und die Menschen flüchteten sich in die Berge.

Bürgerkrieg

Um Silvester herum wurde die einzige kostenlose öffentliche Toilette Fellbachs am Rathaus von Gewalttäterinnen abgefackelt und zertrümmert. Angesichts der Zerstörung von Fenstern der Lutherkirche Monate vorher nimmt diese Gewalt gegen Autoritäten im Rathaus und den Kirchen eine neue Dimension ein. Da kommt allerhand zusammen: Faschismus in den Kolonien, Protest gegen das Pandemie-Regiment. Es wurde ja schon bei Beginn von Corona ein Bürgerkrieg in Deutschland vorhergesagt. Nun kam noch die Erweiterung des Krieges im Donbas auf die komplette Ukraine durch Agent 0815 Wladimir Wladimirowitsch hinzu. Es breitete sich bei uns die Befürchtung aus, daß dieser Krieg zu uns überschwappt und in der Tat, wir haben in unserem Staat eine Million Ukrainerinnen aufgenommen, bei denen die Böllerei an das Trauma ihres Krieges gemahnte. Die Tiere bekamen Panik und Herzinfarkte, nur weil eine Handvoll Schwachsinnige meinten, sie müßten nach zwei Jahren Pause wieder die Sau rauslassen. Abgesehen von der Tatsache, daß die nicht in der Lage waren, ihre Tonnen von Müll, den sie nach vollbrachter Tat auf den Straßen und Wegen liegen ließen, wegzuräumen.

Reise in den Kosovo

Suhareke hat 50.000 Einwohner und ist mit Fellbach befreundet. Eine elfköpfige Delegation, bestehend aus Stadträtinnen und Rathausamtsleiterinnen, flog im September 2022 unter Leitung der Baubürgermeisterin Beatrice Soltys von Stuttgart nach Pristina, um dann auf einem Stück der Autobahn nach Albanien der kosovarischen Stadt einen zweitägigen Besuch abzustatten. Der Leiter des Fellbach-Hauses war unser treuer Reiseführer. Er hat während des Kriegs in einem Keller Deutsch studiert. Weil keine von uns ein einziges Wort albanisch sprach, waren wir froh, daß er dolmetschte. Viele Kosovarinnen sprechen in der Tat Deutsch, in Fellbach sind diese Menschen die drittgrößte Minderheit (900 Personen).

Die Gastfreundschaft im Kosovo ist legendär, überall wurde üppig aufgetischt. Während unseres Aufenthalts tobte das Festari, ein Kulturfestival mit Musik, Tanz und Erntedank. Wir besuchten ein Rehabilitationszentrum und natürlich das 20jährige Fellbach-Haus. Dort gab es einen Englisch-Kurs für Kinder, Ballettunterricht für Kinder, eine Tanzgruppe und Musikunterricht mit einem einschlagenden Rock-Trio. Könnte sein, daß die bald in Fellbach auftreten. In den Bergen ist ein Hotel mit Schwimmbad, dort wohnten zeitgleich 7 Menschen des Kunstvereins und malten in der dortigen Künstlerkolonie. Außerdem besuchten wir das Stadtmuseum mit römischen und steinzeitlichen Fundstücken. Und den Photos von jungen Soldaten, die im Krieg umgebracht wurden. Sie werden als Märtyrer verehrt.

Jüngst ist der Fußballklub von Suhareke, der von einem ehemaligen Bundesligaprofi von Hertha BSC Berlin geleitet wird, der FC Ballkani, kosovarischer Meister geworden. Sie treten mittlerweile in der Europa-Liga an, ihre Spiele bestreiten sie in Pristina, zu Hause gibt es nur einen Kunstrasen zum Trainieren. Und der dortige Baskettballverein war bereits zweimal Kosovo-Meister. Wir besuchten beide Vereine.

Trotz all dieser Erfolge finden wenig studierte Kosovarinnen einen Arbeitsplatz zu Hause. Viele suchen ihr Glück im Ausland. Es gibt keine Omnibuslinien, keine Zugverbindungen, keine Fahrradfahrerinnen und keine Fußgängerinnen. Alles wird mit dem Auto absolviert. Dafür ist das Gebirge rund herum 1900 Meter hoch. In die dortigen Wälder flüchteten sich die Menschen während des Krieges. Trotz allem ist Suhareke eine aufstrebende Stadt, unsere Delegation war sehr beeindruckt von allem.

Mein Parteiwechsel

Zum Ende August bin ich aus der Partei Die Linke ausgetreten und werde zum Anfang September in die SPD eintreten, mein Gemeinderatsmandat behalten und mich in der SPD-Fraktion einbringen, die mich einstimmig aufgenommen hat.

Mein Austrittsgrund aus Den Linken ist hauptsächlich deren in meinen Augen falsche Ukraine-Politik. Meiner Meinung nach wäre mit schweren Waffenlieferungen aus der Europäischen Union an die Ukraine ab dem 24. Februar der Krieg schon längst zu Ende. Solche ähnlichen Stimmen werden in der Partei der Friedensfreund*innen ignoriert. Darüber hinaus hat sich die Partei schon längst von der Öffentlichkeit getrennt und kreist nur noch um sich selber, ohne ein Gehör für die Menschen vor Ort zu haben. Die Partei wird sich mit ihren unzähligen gegensätzlichen Strömungen früher oder später auflösen.  

Mein Eintrittsgrund in die SPD: ich war bereits schon 14 Jahre in der SPD und wurde da immer mit Respekt behandelt. Die 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr finde ich schlüssig. Als Obergefreiter habe ich zwar eine gesunde Abneigung gegen das Militär, bin nun aber davon überzeugt, daß wir mit dem jetzigen Zustand uns nicht gegen Aggressoren wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin wehren können. All die Anderen mit Gewalt Regierenden werden von einer friedlichen Grundhaltung in der deutschen Gesellschaft nicht beeindruckt. Die SPD mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben viel Gutes getan und sie sind für mich ein Lichtblick in der Bundespolitik. Und in Fellbach ist die SPD gut aufgestellt und sollte wieder mit alter Stärke in den nächsten Gemeinderat gewählt werden. Und diese SPD ist schon von Anfang an als einzige Fraktion geschlossen gegen den Schwabenlandturm und das private Spaßbad F3. Abgesehen von den vielen sozialen und ökologischen Errungenschaften dieser Partei in der Kappelbergstadt.  

Fellbach-Haus

Im Kosova kennt jede das Haus, das von Fellbach aus geplant und nach dem Krieg von 1999 in der Stadt Suhareke realisiert wurde. Auf Anstoß von Harald Raß (SPD) und Hans-Ulrich Spieth (CDU) flog seinerzeit eine Delegation mit dem alten Oberbürgermeister Friedlich-Wilhelm Kiel (FDP) und dem frisch gewählten Oberbürgermeister Christoph Palm (damals noch parteilos, später MdL CDU) in das Städtchen, um die Idee eines Zentrums für vom Krieg traumatisierte Menschen umzusetzen. Dies gelang dann die Jahre über unter Federführung der Organisation Bilderberg von Suzana Lipovac aus Stuttgart, die diese mutige und tapfere Frau für kriegsamputierte Kinder im Bosnien-Krieg gegründet hat und aktuell viel in Afghanistan arbeitet.

Die Fellbacher-Rathaus-Mitarbeiterin Marion Maiwald hatte das Projekt unter ihrer Obhut. Der Gemeinderat gab eine erkleckliche Finanzpritze für das Zentrum. Der ursprüngliche Gedanke der Arbeit mit Traumen wurde dann von der Reaität überholt. Mittlerweile gibt es dort Computerkurse und Ähnliches. Viele Besucherinnen aus der Politik schauen sich das Fellbach-Haus vor Ort an. Es ist auch zum Tourismus-Ziel geworden. Die Kriegsfolgen sind noch nicht vernarbt, aber für viele Kosovarinnen ist das Ganze ein Leuchtturm.

Afghanistan-Kundgebung

Liebe Genoss:innen,

Liebe Kolleg:innen,

aufgrund der aktuellen Ereignisse in Afghanistan haben wir uns von der Linksjugend solid Rems-Murr dazu entschlossen, für Samstag eine Kundgebung in Schorndorf mit dem Titel “Luftbrücke nach Afghanistan” zu organisieren und anzumelden. Wir wollen eine Öffentlichkeit für dieses Thema schaffen und fordern schnelle und unbürokratische Hilfe, da auch wir in Deutschland mitverantwortlich für die aktuelle Situation sind.

Die Bilder aus Kabul sind in jeder Hinsicht dramatisch. Mehr Scheitern nach 20 Jahren bewaffneten Großeinsatz der Bundeswehr ist schwer vorstellbar. Der Afghanistankrieg ist ein historisches Fiasko. Allein die Bundeswehrpräsenz hat 12,5 Milliarden Euro gekostet. Zehntausende Afghan:innen und auch tausende Soldaten aus den NATO-Mitgliedsstaaten sind gestorben, darunter 59 aus Deutschland. Trotzdem sind die islamischen Fundamentalisten heute stärker als zuvor: Nach der Kapitulation der von der NATO ausgebildeten und aufgerüsteten afghanischen Armee verfügen die Taliban nun über eine hochgerüstete Streitmacht mit modernstem Kriegsgerät – und über einen Staat.

Angesichts des Debakels dieses Militäreinsatzes in Afghanistan kann und darf nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden. Demokratie und Menschenrecht können nicht herbeigebombt werden. Afghan:innen, die in Deutschland leben, müssen sicher bleiben können.

Wir fordern – Menschen retten! So schnell, so unbürokratisch und so viele es geht: Es braucht sofort eine Luftbrücke für eine Massenevakuierung und ein Visanotprogramm damit Flugzeuge ohne komplizierte Anträge betreten werden können. Wir fordern die Vergabe humanitärer Visa in den deutschen Botschaften in Afghanistans Nachbarstaaten. Für alle Menschen, die nun in ihrem Leben bedroht sind.

Gemeinsam wollen wir Solidarität mit der afghanischen Bevölkerung zeigen und würden uns freuen, wenn Ihr uns bei dieser Kundgebung und der Mobilisierung unterstützt.

Die Kundgebung wird am Samstag, den 21. August 2021, um 16:00 Uhr auf dem oberen Marktplatz in Schorndorf stattfinden.

Frieden für Afghanistan!

Solidarische Grüße,

Linksjugend Solid Rems-Murr

Atomwaffenfreies Fellbach

Antrag 3/2020

Fellbach gegen Atomwaffen

Unsere Stadt ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.

Begründung

Mittlerweile ist der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen mit der Unterschrift des 50. Staates Honduras ratifiziert und tritt am 22.1.2021 weltweit in Kraft. Damit ist ein weiteres Ziel der Friedensnobelpreisträger*innen von 2017 ICAN erfüllt. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN plädiert auch dafür, die letzten deutschen Atomwaffen auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel abzuziehen und durch die Vereinigten Staaten zu eliminieren. Wir alle erinnern uns sowohl an die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki sowie an die Stationierung von Atomwaffen vor unserer Haustür. Indem sich Fellbach dem ICAN-Städteappel als atomwaffenfreie Zone anschließt, setzt es hier ein klares Zeichen.

Antwort aus dem Rathaus:

Aufwachsen und leben in einem gewalt-und waffenfreien Umfeld darf kein Privileg sein!1945 legten Atombomben zwei japanische Städte in Schutt und Asche. Die Auswirkungen und die langfristigen Nachwirkungen haben die betroffene Region und letztlich die ganze Welt für Jahrzehnte gezeichnet. Im Kalten Krieg rüsteten zahlreiche Staaten ihre Waffenarsenale mit Atomsprengköpfen auf. Ungeachtet der furchtbaren Folgen streben auch heute noch Staaten oder nichtstaatliche Gruppen nach dem Besitz solcher Waffen. Die Schrecken, die diese Waffen verbreiten, sind daher noch nicht gebannt. Vor diesem Hintergrund setzt sich ICAN seit 2007 für ein Verbot von Atomwaffen ein. Die Stadt Fellbach hat sich immer klar zu einer integrativen, partizipativen Stadtgesellschaft bekannt, deren Fokus deutlich auf einem gewaltfreien Miteinander liegt. Hierbei stehen die Menschen und die Projekte im Vordergrund, die diese Intention befördern. Der Überzeugung folgend, die Ziele in konkrete Handlungen umzusetzen, hat die Verwaltung daher auf die Unterschrift des Städteappells verzichtet. Sollte die Mehrheit des Gemeinderates dies anders sehen, kann dem Antrag gerne gefolgt werden. Dafür würde die Verwaltung das Thema ggf. im zweiten Quartal 2021 auf die Tagesordnung der Gremien setzen.

 

Meine zweite Haushaltsrede 1.12.20

Zuerst Lob an das Kämmereiamt und die gesamte Rathausbelegschaft für die gute Zusammenarbeit in den letzten anderthalb Jahren.

Meine Rede orientiert sich an meinen drei Anträgen:

1. Internationale Charta für das Gehen: hier sollen die zu Fuß Gehenden in den Mittelpunkt der Stadtpolitik gestellt werden. Dazu gehört eine Fußgängerzone wie in Waiblingen oder Cannstatt, eventuell um das Rathaus-Carrée. In der ganzen Stadt sollen Sitzgelegenheiten, öffentliche Toiletten und Trinkbrunnen installiert werden. Nach der OB-Wahl in Stuttgart haben die Befürworter des Nord-Ost-Ring Oberwasser, hier gilt es für die Stadt Fellbach wachsam zu bleiben.

2. Fellbach wird klimapositve Stadt: ein Gutachten dazu soll erstellt werden und eine Klimastelle bei der Oberbürgermeisterin geschaffen werden. Ich fordere gebührenfreie Busse und Bahn in den Stadtgrenzen, das geht also weit über das Stadtticket hinaus. An der Remstalstraße soll eine Pförtnerampel installiert werden, um den Verkehr zu Gunsten der Schmidener*innen aus Richtung Waiblingen zu stauen. Und die Stadt soll auf allen städtischen Gebäuden Solarzellen installieren und die Kirchen ansprechen, ob sie sich mit ihren Kirchendächern und Gemeindezentren beteiligen wollen.

3. ICAN-Städteappell (Internationale Kampagne für die Beseitung der Atomwaffen), diese Organisation hat 2017 den Friedensnobelpreis bekommen und ruft jede Stadt auf, die Abschaffung der Atomwaffen zu unterstützen als atomwaffenfreie Zone und die Bundesregierung aufzufordern, dem ICAN-Vertrag, der im Januar endlich weltweit in Kraft tritt, beizutreten. Im Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz lagern noch Atombomen der Amerikaner*nnen, die vernichtet werden sollen.

Corona und die Klimakatastrophe krempeln unseren Alltag um, nichts wird wieder so sein wie zuvor. Wegen des Winters wünsche ich mir von der Stadt, daß sie mit den Hotelbetreiber*innen Kontakt aufnimmt, um Flüchtlinge und Obdachlose aus den Sammelunterkünften auf ihre wegen Corona leerstehenden Zimmer zu verteilen. So müssen diese nicht frieren und sich nicht mit Corona anstecken.

Danke für die Aufmerksamkeit!

Antikriegsrede Dieter Keller (DGB)

Antikriegstag 1. September 2020: Abrüstung statt Aufrüstung. Gebot der Stunde. Als DGB hätten wir auch gerne die Oberbürgermeisterin unserer Stadt Frau Zull begrüßt und über ein Grußwort von ihr gefreut. Sie ließ uns jedoch durch ihre Assistentin schriftlich mitteilen, dass sie um Verständnis bittet, dass ihre Teilnahme nicht möglich sei und sie der „Aktion einen harmonischen Verlauf“ wünscht. Umso herzlicher begrüße ich unsere Kreisvorsitzende des DGB Rems/Murr die Kollegin Christa Walz.

Vor 75 Jahren warfen die USA über die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki verheerende Atombomben ab. Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und Europa wurde vom Faschismus befreit. Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus ist für die Gewerkschaften nicht nur die entscheidende Lehre, sondern wir handeln auch danach. Wir bleiben dabei: Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen. Dagegen gilt es gemeinsam anzukämpfen. Seit 30 Jahren führt der DGB-Fellbach jährlich um den 1. September, dem Tag des faschistischen Überfalls auf Polen, mit dem der II. Weltkrieg begann unsere Mahn-, Gedenk-und Friedensaktion durch. Sie wird in diesem Jahr unterstützt von der VVN/BdA Rems Murr. 30 Jahre sind für uns ein kleines Jubiläum. Aber kein Grund zum feiern. Warum nicht? Die Hoffnungen vieler mit der Beendigung der Systemkonkurrenz damals, würde die Welt sicherer, haben sich als trügerische Illusion erwiesen. Kriegs –und Atomkriegsgefahr wachsen.

280 Millionen Menschen sind auf der Flucht. So viel wie nie zuvor. Ich bin bestürzt und beschämt wie sich Europa, gegen Flüchtlinge abschottet. Der DGB fordert: Fluchtursachen bekämpfen nicht Flüchtlinge und die Seenotretter*innen. Ich bin bestürzt und beschämt wie Flüchtlinge vielfach mit Rassismus, Hass, Gewalt, Morddrohungen und Morden bedroht werden. Jüngstes Beispiel der Massenmord an 9 türkischen Mitmenschen am 19. Februar in Fulda den ich auf das Schärfste verurteile. Unsere Welt gerät immer stärker aus den Fugen. Nationalismus, Rassismus und Militarismus greifen immer stärker um sich. Die globalen Rüstungsausgaben belaufen sich auf die unglaubliche Zahl von knapp 2 Billionen US-Dollar. Davon alleine die USA mit 732 Milliarden Dollar. Zum Vergleich Russland mit 65 Milliarden. Deutschland ist 2019 mit einer 10 prozentigen Steigerung der Spitzenreiter. Die deutschen Kriegswaffenexporte haben sich 2019 um 43 Prozent gegenüber 2018 erhöht.Die UNO warnt: „Nie zuvor sei die Gefahr eines Atomkrieges so groß gewesen.“ Es ist also höchste Zeit das Ruder herumzureißen.
Zu einigen Forderungen des DGB. Sie sind auch Teil der Friedensbewegung. Im Mittelpunkt steht: Abrüstung statt Aufrüstung! Das ist das Gebot der Stunde. Jeder Euro für die Rüstung ist einer zu viel. Einen Euro kann man/frau nur einmal ausgeben. Entweder man verpulvert ihn sinnlos (in diesem Falle sogar sprichwörtlich) oder gibt ihn für sinnvolle Zwecke aus. Für Investitionen in eine friedliche, ökologisch verträgliche soziale, sowie bildungs- und gesundheitspolitische Zukunft. Dafür steht der DGB. Konkret fordern wir: Runter mit der Rüstung. Bildung statt Bomben. Bundeswehr raus aus den Schulen. -Mehr gut bezahlte Pflegekräfte statt Kriegseinsätze. Kitas statt Kriege. Arbeits –und Ausbildungskräfte statt Kriegseinsätze.Bezahlbare Wohnungen für alle statt Panzer und Kasernen. Abzug aller amerikanischen Truppen in Europa, sowie die-Keine nur Verlegung- Komplette Schließung von Eucom und Africom und -schafft Atomwaffen ab. Macht Büchel dicht. Wir fordern den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der UNO, sowie das Verbot der Waffen-und Rüstungsexporte.
Persönlich fordere ich Deutschland raus aus der NATO. NATO raus aus Deutschland! Noch hält das kleine, gefährliche unsichtbare Coronavirus die Welt in Atem. Mit ihm werden die großen verheerenden Viren von der Politik, der Wirtschaft und den Medien bewusst in den Hintergrund gedrängt. Wir dürfen uns dabei nicht „ins Bockshorn jagen lassen.“ Die gefährlichen Viren: Kriegsvorbereitung, Hochrüstung, Krieg, Umweltzerstörung, Klimakatastrophe, Sozialabbau die grenzenlose Gier nach Macht und Profit machen keine Pause. Sie werden zu einer immer größeren Gefahr für die Menschheit. Diese Viren müssen gestoppt und beseitigt werden, bevor sie die Natur und die Menschheit vernichten. Vor sieben Jahren sagte Papst Franziskus „Diese Wirtschaft tötet.“ Darin bleiben die Armen und ihre Gesundheit auf der Strecke. Ja so ist es. Die Stuttgarter Nachrichten vom 20. August also vor elf Tagen melden: Papst Franziskus prangert Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung an. Sie zitieren den Papst wie folgt: „Das Virus mache keinen Unterschied zwischen den Personen, habe aber „bestehende große Ungleichheiten und Diskriminierungen“ verstärkt. „Viele wollen zur Normalität zurückkehren… aber diese Normalität sollte nicht soziale Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung beinhalten. Jetzt hätte die Welt die Chance, etwas Neues zu schaffen.“ Als Gewerkschafter und Atheist würde ich gerne mit dem Papst gemeinsam etwas Neues schaffen. Eine neue Welt des Friedens und der Völkerverständigung. Eine neue Welt ohne Hunger, Elend, Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg. Eine Welt in der kein Mensch auf Grund unmenschlicher Bedingungen zur Flucht gezwungen ist. Eine neue Welt in der Faschismus und Rassismus endgültig beseitigt sind. Ich will eine Welt in dem nicht der Profit, sondern der Mensch, eine intakte Umwelt und Natur im Mittelpunkt aller Dinge stehen. Eine solidarische Welt. Diese Welt ist möglich. Nicht als Traum sondern als notwendiges Ziel. Darum lasst uns gemeinsam ringen! Ich danke für euer Mitmachen.