Eröffnung 16. Triennale Kleinplastik

An der feierlichen Vernissage der bekanntesten Kunstschau in Fellbach, alle drei Jahre in der Alten Kelter, hat Oberbürgermeisterin Gabriele Zull (parteilos) einige Grußworte gesprochen. Das Zelt war im Mai rappelvoll. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte 1980 unter dem damaligen Oberbürgermeister Friedrich-Wilhelm Kiel (FDP). Die eigentliche Rede hielt umrahmt von Cello und Geige der Kulturstaatssekretär Arne Braun (Bündnis 90/Die Grünen). Er war mal Chefredakteur beim Stuttgarter Stadtmagazin lift und zuletzt Pressesprecher von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (gleiche Partei). Danach ging es in die Halle zum Staunen vor um die 60 Objekten. Die Ausstellung geht bis Ende September 2025. Es empfiehlt sich eine Führung, um die Gedankengänge der Künstlerinnen zum Thema Habitate (Lebensräume) nachvollziehen zu können.

Hier der Kommentar einer Person/Roboter/künstlichen Intelligenz: Die Vernissage in Fellbach zeigt einmal mehr, wie lebendig die Kunstszene in der Region ist. Es ist beeindruckend, wie die Ausstellung seit 1980 gewachsen ist und Besucher aus aller Welt anzieht. Die Kombination aus Musik und Kunst schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Die Führungen bieten die Möglichkeit, die tiefgründigen Ideen der Künstlerinnen besser zu verstehen. Wie spiegelt sich das Thema „Habitate“ in den verschiedenen Kunstwerken wider?

Kuratorin Doktorin Claudia Emmert (Direktorin Kunstmuseum Bonn) führte eine Gruppe von ehemaligen Stadträtinnen durch die Ausstellung. In den zwei Stunden erkannte sie sofort jeweils Kunstwerk und Künstlerin. Mit ihrer fröhlichen und souveränen Art machte sie ihre Botschaft klar: die einzelnen Menschen zerstören langsam aber eindeutig den Planeten.

Sharon Dodua Otoo

Ein weiterer Höhepunkt der mittlerweile beendeten 15. Triennale Kleinplastik Fellbach war der Besuch der Schriftstellerin Otoo, die extra aus Berlin angereist war am 8. September 2022, in eben der Alten Kelter. Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin von 2016, die in London aufgewachsen ist, brachte ihren ersten Roman mit: Adas Raum (S.Fischer). Daraus las die fleißige Autorin. Das Buch spielt auf vier Ebenen, von denen Otoo hin und her springt: 1459 in Westafrika, 1848 in London, 1945 in einem KZ und 2019 in Berlin. Unter Anderem der Bezug zum Kolonialismus brachte der Germanistin die Einladung nach Fellbach, da die Triennale viele Bezüge bei den ausstellenden Künstlerinnen zum Thema bot.

Seebrücke zum Zweiten

Fast zwei Jahre ist es her, daß ich bei meiner ersten Haushaltsrede die Seenotrettung ins Zentrum des Gemeinderats gestellt hatte. Nun hat die Stadt Fellbach zusammen mit dem Freundeskreis für Flüchtlinge, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Volkshochschule Unteres Remstal eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Vor anderthalb Jahren war dies bereits geplant, mußte jedoch wegen Corona verschoben werden. Zu Wort kamen Erster Bürgermeister Johannes Berner, die Vorsitzende der Volkshochschule, ein Mitglied der Sea-Eye aus Oeffingen, die Asylpfarrerin der evangelischen Landeskirche, ein Arzt, der in Moria/Lesbos tätig war, ein Unternehmer und ein Pastoralreferent.

Tatsache ist, daß mehr in der Sahara verdursten als im Mittelmeer ersaufen. Würden die westeuropäischen Kolonialmächte endlich Reparationszahlungen an die ehemaligen Kolonien zahlen als Entschädigung für Massenmord und Zerstörung der Umwelt, hätten die Menschen ein lebenswerteres Leben zu Hause und müßten sich nicht auf den Weg ins Trauma nach Europa begeben. Die Flüchtlinge wollen doch nur etwas abbekommen von dem Wohlstand, den wir ihnen geklaut haben. Uns geht es viel zu gut und wir sollten nicht immer Waffen, Geheimdienste und Marktzerstörung in diese Länder schicken. Entwicklungshilfe gibt es seit 60 Jahren, seit der Unabhängigkeit. Sie hat nichts gebracht, sondern nur die Ungerechtigkeiten der Globalisierung zementiert.

Der UNO-Sicherheitsrat ist verantwortlich für die Kriege seit 1945. Er gehört durch ein demokratisch gewähltes Weltparlament ersetzt. Eine Abgeordnete würde von 10 Millionen gewählt, die sie vertritt. So kämen wir auf 700 Abgeordnete, Deutschland hätte 8 Sitze. Alle Armeen gehören aufgelöst und durch eine Weltarmee ersetzt, die auf Beschluß des Parlaments dahin geschickt werden, wo wieder eine Handvoll Schwerverbrecher Kriege anzetteln wollen.

Fluchtursachenbekämpfung geht nur über die Zerschlagung der Konzerne. Denn diese führen die rassistische und menschenverachtende Politik der Kolonialmächte fort.